Royal Mint beobachtet deutlichen Anstieg weiblicher Anleger
Die Royal Mint zählt zu den ältesten Münzprägestätten der Welt. Hergestellt werden vorrangig Münzen und Barren zu Anlagezwecken aus Gold, Silber und Platin. Darüber hinaus gibt die renommierte Edelmetallschmiede verschiedene Sammlerprodukte heraus, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Neben dem Vertrieb an internationale Fachhändler verkauft die Royal Mint ihre Produkte ebenfalls direkt im hauseigenen Onlineshop. Bei einer aktuellen Auswertung der Kundendaten hat sich nun ergeben, dass der Anteil an weiblichen Käufern von Bullionware deutlich zugenommen hat. Inzwischen sind 26 Prozent aller Anlagekunden Frauen, also rund ein Viertel aller Investoren. Zum Vergleich, 2018 waren es noch 8 Prozent, was einer Verdreifachung der weiblichen Anleger entspricht. Im Vordergrund ihres Edelmetall-Investments steht die Streuung des generellen Anlagerisikos.
Aus diesem Anlass gab die Royal Mint eine Umfrage in Auftrag, an der mehr als 3.000 Erwachsene in Großbritannien teilgenommen hatten. Demzufolge gaben 37 Prozent der befragten Frauen an, dass sie ihre Ersparnisse 2025 in Investitionen wandeln möchten. Dabei ziehen 16 Prozent der Anlegerinnen in Erwägung, Gold oder Silber zu kaufen. Weiterhin möchte nahezu ein Drittel ihr Investment kurzfristig beginnen, um das Vermögen langfristig zu vermehren.
Frauen möchten die Wissenslücke im Investmentbereich schließen
Die Untersuchung der Royal Mint ergab, dass rund 26 Prozent der Frauen aufgrund von fehlendem Wissen bisher von einem Investment abgesehen hatten. Über ein Drittel der Befragten gab an, dass sie mit dem Investieren beginnen würden, wenn sie besser über risikoarme Anlagen informiert wären. Weiterhin machte die Umfrage deutlich, dass Frauen im Vergleich zu Männern um 45 Prozent häufiger zögern würden, ihr Anlageportfolio aufgrund mangelnder Anlagenkenntnisse zu starten oder zu erweitern. Ein Großteil der weiblichen Befragten (58 %) gab an, dass sie noch kein Investment begonnen hätten, weil ihnen der Anlagejargon zu kompliziert ist. Das trifft ebenfalls auf 47 Prozent der Männer zu.
Die Macht der Netzwerke ist für viele weibliche Investoren von Bedeutung. So gaben 30 Prozent der Frauen an, dass ihnen ein Investment leichter fallen würde, wenn dies in einem geselligen Umfeld besprochen würde. Zudem bestätigten 37 Prozent, sofort mit dem Investieren zu beginnen, wenn sie ein (weibliches) Investment-Vorbild hätten.
“Diese Studie zeigt deutlich, welche Auswirkungen Anlagerisiken und -kenntnisse auf die Beteiligung von Frauen an Investitionen haben”, kommentierte Nicola Howell, Chief Commercial Officer der Royal Mint. “Obwohl in den letzten Jahren zweifellos Fortschritte erzielt wurden und in diesem Jahr mehr Frauen investieren werden, ist es noch ein weiter Weg, bis gleiche Bedingungen erreicht sind”, ist die Managerin für Partner- und Geschäftsbeziehungen überzeugt.
Neue Plattform der Royal Mint speziell für Anlegerinnen
Damit Frauen ihre Wissenslücken hinsichtlich der verschiedenen Anlageprodukte schließen können, hat die Royal Mint eine eigene Plattform speziell für Anlegerinnen ins Leben gerufen. Dazu Nicola Howell: “Wir möchten, dass sich mehr Frauen bei ihren Anlageentscheidungen gestärkt fühlen, sei es bei Edelmetallen oder anderen Vermögenswerten. Unsere neue Plattform wird den einzelnen Frauen dabei helfen, fundiertere Entscheidungen hinsichtlich ihrer zukünftigen finanziellen Sicherheit zu treffen.”
Die Webseite erklärt die verschiedenen Möglichkeiten, in Gold zu investieren und begründet, warum es sich lohnt, Edelmetalle für den Vermögensaufbau zu nutzen. Weiterhin stellt die Plattform Investment-Tools wie Anlagerechner oder Einsteigerkurse zur Verfügung. Videos erklären, wie einfach es ist, in Goldprodukte zu investieren oder wie nachhaltig diese sein können.
Tipps von Anlegerinnen für Einsteigerinnen
Im Rahmen der Royal Mint-Umfrage verrieten erfahrene Anlegerinnen ihre Top-Tipps, für Frauen, die noch kein Investment in Edelmetalle oder andere Klassen besitzen:
Tipp 1: Seien Sie geduldig und denken Sie langfristig, anstatt nach schnellen Gewinnen zu streben.
Tipp 2: Beginnen Sie mit kleinen Geldbeträgen, die zu Ihrem Budget passen und deren Verlust Sie sich leisten können.
Tipp 3: Beginnen Sie so früh wie möglich, damit Sie mehr Zeit haben, nach und nach ein Vermögen aufzubauen.
Tipp 4: Informieren Sie sich über die Grundlagen des Investierens oder suchen Sie sich einen vertrauensvollen Berater, bevor Sie Kaufentscheidungen treffen.
Tipp 5: Scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen oder Rat bei Finanzexperten einzuholen, wenn Sie unsicher sind.
Warum investieren allgemein mehr Männer als Frauen?
Jedes Investment ist mit Risiken verbunden – in den meisten Fällen besteht das Risiko des Verlustes. Das trifft ebenfalls auf Edelmetalle zu, auch wenn das Risiko im Vergleich zu anderen Anlageklassen deutlich geringer ausfällt. Denn insbesondere Gold wird nach bisherigen Erkenntnissen nie vollständig seinen Wert verlieren. Allgemein gelten Männer als risikofreudiger, während Frauen eher emotionaler und praktischer orientiert sind.
In einer Partnerschaft überlassen daher viele Frauen das Finanzielle immer noch ihren Männern. Das hat sicher auch mit dem alten Rollenklischee vom “Heimchen am Herd” zu tun, das noch bis weit in die 1970er-Jahre reichte. Denn erst ab 1977 durften Frauen ohne Zustimmung ihrer Ehemänner eigenständig einen Beruf ausüben. Vor 1962 konnten Ehefrauen ohne schriftliches Einverständnis ihrer Männer oder Väter kein eigenes Bankkonto eröffnen.
Obwohl Frauen heutzutage ebenso berufstätig sind wie Männer, üben Frauen immer noch deutlich weniger Tätigkeiten in Führungspositionen aus. Und nicht selten fällt der Verdienst von Frauen bei gleicher Qualifikation geringer aus als der von männlichen Kollegen. Dies sind jedoch Werteeinstellungen, die sich mehr und mehr abbauen und eines Tages endgültig der Vergangenheit angehören dürften.
Fazit: Das Edelmetallinvestment ist vergleichbar einfach
Auch wenn alte Rollenklischees teilweise immer noch vorhanden sind, Frauen sind auch bei Anlageprodukten auf dem Vormarsch. So zeigt die aktuelle Auswertung der Royal Mint ein gesteigertes Interesse von Anlegerinnen, das inzwischen etwa dreimal so hoch liegt als noch vor rund sieben Jahren. Das Investment in Edelmetalle benötigt im Vergleich zu anderen Anlageklassen deutlich weniger Fachwissen und ist wesentlich einfacher und risikoärmer anzuwenden – und zwar gleichermaßen für Männer wie für Frauen.